
„Jetzt auch noch die Wechseljahre …?“ – Warum Arbeitgeber gut daran tun, diese Lebensphase mitzubedenken.
Es lohnt es sich für Institutionen sehr, die Lebensphase rund um die Wechseljahre ernst zu nehmen – nicht als Sonderfall, sondern als Teil einer modernen, mitarbeiterorientierten Arbeitsskultur
In dieser Zeit verändert sich viel im Körper – jedenfalls bei vielen Frauen:
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Etwa ein Drittel spürt kaum etwas.
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Die Hälfte erlebt leichte bis mittlere Symptome.
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Ein weiteres Drittel ist stark betroffen.
Die Menosupport-Studie der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (2023) zeigt deutlich:
Mehr als jede zehnte Frau geht wegen gesundheitlicher Beschwerden vorzeitig in den Ruhestand.
Ab 55 ist es sogar jede fünfte.
Zudem reduziert etwa ein Viertel der betroffenen Frauen ihre Arbeitszeit, viele wechseln die Stelle oder nehmen eine berufliche Auszeit.
Mitarbeiterinnen in sozialen und pflegenden Berufen stehen oft unter besonderer Belastung – körperlich wie emotional.
Eine Operationstechnische Assistentin, die während stundenlanger Eingriffe in Maske und Schutzkleidung mehrere Hitzewallungen durchlebt, ist kein Einzelfall.
In Berufen, die ein hohes Maß an Empathie und Fürsorge erfordern, wird es zur besonderen Herausforderung, wenn man selbst mitten in den Wechseljahren steckt – vielleicht zusätzlich mit Kindern in der Pubertät zu Hause oder in der Verantwortung für pflegebedürftige Angehörige.
Schichtdienst, Schlafstörungen und hormonelle Veränderungen treffen oft gleichzeitig aufeinander – und all das verlangt viel Kraft, meist weit mehr, als von außen erkennbar ist.
Oder die Teamleitung, die während der Sitzung ständig zur Toilette muss, weil sie unter starken Menstruationsschmerzen leidet – auch das ist Realität im Berufsalltag vieler Frauen.
Die meisten Frauen sind auf diese Phase kaum vorbereitet – und Arbeitgeber oft ebenso wenig.
Dabei ist die Folge klar:
Wertvolle Kräfte, Erfahrung und Know-how stehen dem Arbeitgeber nicht mehr im vollen Umfang zur Verfügung.
Deshalb möchte ich ermutigen:
Nehmen Sie die Wechseljahre Ihrer Mitarbeiterinnen ernst.
Schaffen Sie Raum für offene Gespräche – ohne Tabus.
Sensibilisieren Sie Führungskräfte.
Fördern Sie ein Umfeld, in dem Frauen sich nicht zurückziehen müssen, sondern gestärkt bleiben können. Als Arbeitgeber können Frauen in den Wechseljahren mit einem Mentoring unterstützen. Neugierig? Hier kommt ein kleiner Überblick:
Körperliche Veränderungen in den Wechseljahren
Die Wechseljahre sind eine natürliche Lebensphase, in der sich der Hormonhaushalt – insbesondere durch den Rückgang von Östrogen und Progesteron – verändert. Diese Umstellung kann eine Vielzahl körperlicher Symptome mit sich bringen. Nicht alle Frauen sind betroffen, und die Ausprägung kann sehr unterschiedlich sein. Mögliche Veränderungen sind:
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Gewichtszunahme (insbesondere am Bauch)
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Gelenkschmerzen
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Schlafstörungen und nächtliches Aufwachen
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PMS
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Kopfschmerzen oder Migräne
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Muskelverspannungen
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Trockene Haut und Schleimhäute
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Wiederkehrende Blasenentzündungen
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Hitzewallungen und Schweißausbrüche
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Verdauungsprobleme (z. B. Blähungen, Verstopfung)
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Bluthochdruck oder Blutdruckschwankungen
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Haarausfall auf dem Kopf
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Vermehrte Gesichtsbehaarung (Testosteron)
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Brüchige Nägel
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Empfindliche oder schmerzende Brüste
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Osteoporose
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Brennender Mund oder Zahnfleischprobleme
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Kribbeln oder Taubheitsgefühle in Armen und Beinen
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„Stromschlag“-ähnliche Empfindungen
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Zunahme von Allergien oder Unverträglichkeiten
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Mögliche psychische Symptome in den Wechseljahren:
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Stimmungsschwankungen
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Innere Unruhe & Nervosität
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Ängste/Zunehmende Sorgen, Versagensängste oder diffuse Unsicherheiten
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Depressive Verstimmungen: Antriebslosigkeit, Interessenverlust, Rückzug, manchmal bis hin zu depressiven Episoden.
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Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
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Erschöpfung & Reizüberflutung: Gefühl, „nicht mehr so belastbar“ zu sein; Reize werden schneller als zu viel empfunden.
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Verändertes Selbstbild: Zweifel am eigenen Körper, an der Attraktivität oder am Wert der eigenen Rolle – berufliche Aufgaben verändern.
Wenn die Tanzpartner aus dem Tritt kommen
In der ersten Zyklushälfte übernimmt das Hormon Östrogen die Hauptrolle.
Es bereitet den Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor, unterstützt den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, stärkt die Knochen und wirkt positiv auf Herz und Gefäße.
Auch Haut, Haare, Stimmung und Konzentration profitieren vom Östrogen – viele Frauen spüren in dieser Phase mehr Energie und Leichtigkeit.
Nach dem Eisprung tritt Progesteron in den Vordergrund.
Es wirkt beruhigend, fördert Entspannung und unterstützt das allgemeine Wohlbefinden.
Gleichzeitig sorgt es dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut erhalten und weiter aufgebaut wird – als Vorbereitung darauf, ein befruchtetes Ei zu nähren und einzubetten.
Kommt es zu keiner Befruchtung, sinkt der Progesteronspiegel gegen Ende des Zyklus.
Die Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen – die Menstruation beginnt, ein neuer Zyklus startet.
Doch in den Wechseljahren verändert sich dieses fein abgestimmte Zusammenspiel allmählich.
Die Hormonproduktion wird unregelmäßiger, der Eisprung bleibt öfter aus – der Zyklus verliert seinen gewohnten Rhythmus.
Erste Anzeichen? Unregelmäßige Blutungen, Grübeleien, Schlafstörungen oder Gereiztheit – auch das kann Teil dieses Übergangs sein.
Nach der Menopause, wenn der Zyklus ganz zum Stillstand kommt, stellt sich ein neues Gleichgewicht ein.
Der Körper findet seinen eigenen, ruhigeren Takt – und mit ihm beginnt oft eine neue, kraftvolle Lebensphase.

Verbunden mit den Wellen des Lebens.

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Nach der Menopause – wenn die Eierstöcke keine Eizellen mehr reifen lassen, das Progesteron versiegt und nur noch geringe Mengen Östrogen in der Nebennierenrinde gebildet werden – bleibt ein Hormon weiterhin konstant präsent: Testosteron.
Es ist leicht vorstellbar, warum der gesamte Körper aus dem Gleichgewicht geraten kann.
Östrogen und Progesteron sind weit mehr als reine Sexualhormone.
Nahezu jede Zelle im Körper – unabhängig davon, zu welchem Organ sie gehört – besitzt Rezeptoren für diese Hormone.
Diese Rezeptoren dienen als Andockstellen, über die die Hormone ihre vielfältigen Wirkungen entfalten können.
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"Die Wechseljahre markieren keine Endstation, sondern einen Aufbruch – eine Zeit, in der viele Frauen ihre innere Kraft wiederentdecken, das Wesentliche erkennen und beginnen, bewusst für sich selbst zu sorgen."
Empfehlung:

Wege, die gut tun und wichtig sind:
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Wechseljahrsprechstunden aufsuchen: Immer mehr Ärzt:innen und Gesundheitszentren bieten spezielle Sprechstunden an – inzwischen auch online.
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Abwägung von Chancen und Risiken einer hormonellen Unterstützung – gemeinsam mit Fachärztinnen
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Blutwerte im Blick haben - LDL - Cholesterin/auch Darmgesundheit
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Ernährung bewusst gestalten: Eine nährstoffreiche, hormonfreundliche Ernährung: Hülsenfrüchte, Nüsse, Fermentiertes usw.
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Bewegung und Krafttraining: Muskelaufbau wird wichtiger
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Entspannung und Ausgleich finden: Achtsamkeit, Atemübungen, Yoga, Spaziergänge oder einfach stille Zeiten
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Naturheilkundliche Unterstützung: Kräutertherapie, Pflanzenheilkunde oder osteopathische Behandlungen
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Psychologische Begleitung: Kognitive Verhaltenstherapie, Coaching oder Gesprächstherapie können helfen, mit Stimmungsschwankungen, Schlafproblemen oder Ängsten umzugehen
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Selbstfürsorge statt Selbstoptimierung: Mit sich selbst unterwegs sein, die eigenen Bedürfnisse ernst nehmen – Aufhören, es immer allen recht machen zu wollen.
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Eigene Gesundheit priorisieren: Nicht mehr warten, bis es schlimmer wird.
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Alte Glaubenssätze hinterfragen: Was denke ich über das Älterwerden? Was bedeutet Weiblichkeit für mich heute? Viele innere Bilder stammen noch aus anderen Zeiten – sie dürfen sich wandeln.
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Sich austauschen: Offen über die Wechseljahre zu sprechen – mit Freundinnen, Kolleginnen, Partnerinnen – ist oft heilsamer, als man denkt. Denn: Du bist nicht allein.
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Lebensfreude stärken: Sich bewusst dem zuwenden, was gut tut
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Trauer zulassen: Bei einem unerfüllten Kinderwunsch
Was kann ich für dich tun:
Zunächst schauen wir gemeinsam, wo du gerade stehst und was du brauchst. Die Wechseljahre sind eine besondere Zeit – eine Einladung, nach innen zu lauschen und dich wieder bewusster mit dir selbst zu verbinden. Es geht darum, herauszufinden, was dir jetzt guttut, damit du dich in deinem Körper und mit dir selbst rundum wohlfühlst. Vielleicht zählst du zu den Frauen, die ständig in Bewegung sind, aber kaum noch zur Ruhe kommen.
Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel kann auf Dauer belasten – hier kann gezielte Entspannung ein kraftvoller erster Schritt sein.
Bei Gelenkbeschwerden wiederum kann sanftes, angepasstes Training spürbare Erleichterung bringen. Ich arbeite individuell und ganzheitlich – mit einer fein abgestimmten Kombination aus Akupressur, Dehnübungen, Krafttraining und Achtsamkeitspraktiken. So entsteht ein Raum, in dem du neue Balance, Kraft und Lebensfreude finden kannst.
Deshalb biete ich meine Begleitung nur in Kleingruppen als auch im Einzelsetting an.
